Nicht zu übersehen: Plakat

 

von Tim Proetel

Das Wesentliche

Ein überraschendes, cooles, Aufmerksamkeit erregendes Plakat für ein Theaterstück oder einen Film erstellen. 

Worauf es ankommt

die zündende Plakatidee; schneiden, herumschieben, kleben; Schrift passend einsetzen und mit Bildern überraschen; viel ausprobieren;

Wie es geht

  1. -Sammle zunächst die nötigen Informationen: Wie heißt das Stück, der Film, der Autor, wer spielt wann und wo und vor allem auch: worum geht es? Du musst nicht das ganze Stück gelesen haben, aber du solltest das Thema und ein paar Ideen der Inszenierung kennen. Schreibe die wichtigsten Dinge auf.


  1. -Sammle Ideen, die du mit dem Stück assoziierst. Das können Fotos, Zeichnungen oder Gemälde von Personen, Tieren, Landschaften oder Gegenständen sein, die irgendwie dazu passen. Breite die Bilder vor dir aus und ordne deine Ideen. Was gefällt dir besonders, was macht neugierig, wo denkst du, dass sich etwas daraus machen lässt?


  1. -Gestalte erste Skizzen deiner Plakatidee. Verwende dazu farbige Papiere, Farbstifte, Marker, Fineliner etc, um Kontraste zwischen hellen, farbigen und dunklen Flächen zu bekommen. Verwende die gesammelten Bilder, zerschneide sie in interessante Ausschnitte. Probier aus, wo der Film- oder Stücktitel am besten hinpasst: Schräg oder senkrecht oder in Welle oder doch ganz waagrecht? Die anderen Texte (wer, wo, wann) kannst du noch vernachlässigen. Vergleiche die Ideen: Wo ist eine spannende Kombination von Schrift und Bild?

Zum Entwurf

  1. -Im nächsten Schritt machst du aus den Ideenskizzen einen Entwurf im Format DinA4 bis DinA3. Das ist zwar immer noch kleiner, als das fertige Plakat sein soll, aber groß genug, um seine Wirkung zu beurteilen. Und es ist schneller auszuführen, als ein richtig großes Plakat.


  1. -Du musst nun aus deinen Ideen eine, die beste herausfiltern. Dabei gilt: Eine richtig gute Idee ist viel besser, als zwei oder drei halbwegs gute Ideen.


  1. -Schriften können ausgedruckt und als Block ins Bild gesetzt werden. Schrift kann auch Bild sein. Eine Kombination von zwei sehr unterschiedlichen Schriften, z. B. eine schnelle, fließende und eine massive, blockhafte Schrift, kann ein Plakat lebendig machen. Aber drei oder vier verschiedene Schriften sind meist schon zu viel.
















  1. -Zeichne die Einzelteile des Plakats auf verschiedene Papiere und schneide sie so aus, dass du sie hin- und herschieben kannst. Das hat viele Vorteile gegenüber dem Zeichnen auf nur einem Bogen. So kannst du die optimale Position jeder Schrift und jeder Grafik im Plakat ausprobieren.


  1. -Mut zu freien Flächen! Es muss nicht jeder Quadratzentimeter ausgefüllt sein. Leere Flächen können sehr zur Spannung beitragen.


  1. -Ordnung und Spiel: Jedes gute Plakat hat eine eigene Spielregel und hält sich auch daran. Das heißt, du musst ein System haben, nach dem alles angeordnet wird, zum Beispiel in Wellen oder alle Schriften gehen nach hinten oder werden von einem großen Riss unterbrochen, ein Komplementärkontrast (Farben im Licht.pdf) zwischen Hintergrund und Linie ...


  1. -Klarheit: Der Entwurf soll sauber ausgearbeitet sein. Auch dazu bietet die Methode der Montage von Einzelheiten große Vorteile. Gelingt ein Teil nicht, kann er ausgetauscht werden, ohne dass das ganze Plakat neu gezeichnet werden muss. Farbige Flächen werden am einfachsten mit farbigem Tonpapier gestaltet.



Auch die Kombination aus zwei sehr unterschiedlichen Schriften vermag Spannung zu erzeugen.


Lieber eine richtig gute Idee als mehrere halbgute!